Schiff ahoi
Lange haben wir uns darauf gefreut und eigentlich waren ja die Tauchgänge auf Bali und Komodo nur zur Vorbereitung auf die Woche an Board der Palau Aggressor (Vorgabe mind. 50 Tauchgänge und Erfahrung im Strömungstauchen), einem respektablen Schiff, welches Platz für maximal 18 Gäste (wir waren dann 14) und die 7 köpfige Crew bietet. Die Betreuung war entsprechend top und ein „normaler“ Tag sah wie folgt aus: Tagwache um 06:00, erster Tauchgang um 07:00, Snack auf dem Schiff, zweiter Tauchgang um 10:00, Lunch, dritter Tauchgang um 13:30, Dessert, vierter Tauchgang um 16:00, Abendessen, Nachttachgang um 19:30, todmüde zu Bett…. Wir haben es jeweils „nur“ zu 4 Tauchgängen pro Tag geschafft und zu Zeiten des Nachttauchgang bereits in unserer Kajüte geschlafen.
Ebenso blieb für’s Geniessen der wunderschönen Insellandschaft von Palau während der Woche kaum Zeit. Dies haben wir dann später nachgeholt. Das Schiff als schwimmendes Hotel hat in ruhigen Gewässern geankert und die kurze Überfahrt zu den Tauchplätzen erfolgte mit dem Speedboot.







Unter Wasser war entsprechend viel los: Schildkröten in rauen Mengen, so dass wir kaum mehr darauf reagierten; Strömungstauchgänge, bei denen wir uns mit einem Seil am Riff befestigen mussten, um die Haie und weitere Grossfische beim Herumkreuzen zu beobachten; Erkundungen von gesunkenen Schiffen aus dem 2. Weltkrieg und auch von Stränden an denen die amerikanischen Truppen zur Rückeroberung der Inseln von den Japanern landeten; Tauchgänge durch Tunnels und Löcher und sogar in einer Höhle (nicht unser Lieblingsort!), Steilwände mit enormer Korallenvielfalt, flachere Tauchgänge in sandigen Ebenen auf der Suche nach Kleinstlebewesen; Strömungstauchgänge in Kanälen, wo die Korallen und Fischschwärme an einem vorbeiziehen (oder eher wir an ihnen). Einer dieser Kanäle heisst „German Channel“, da er während der Deutschen Besetzung (1909) gesprengt wurde, damit die Phosphatschiffe eine direkte Verbindung zur Hauptstadt hatten. Und, und, und…. Unsere Tauchbüchlein und die Kamera sind prall gefüllt von den Erlebnissen.












































Schlacht um Peleliu
Beim einzigen Landgang der Woche haben wir die Insel Peleliu besucht, welche im 2. Weltkrieg (wie die gesamte Gegend) von den Japanern besetzt war. Die Insel war Schauplatz einer besonders dramatischen Schlacht, da sie einen Flugplatz mit 2 Pisten besass, welche die Amerikaner für die Rückeroberung der Gegend und besonders der Philippinen nutzen wollten. Doch der enorme Widerstand der Japaner, welche erstmals nicht die Kamikaze-, sondern eine Verschanzungtaktik in eigens gegrabenen Höhlensystemen anwendeten und amerikanische Versäumnisse und Fehleinschätzungen führten zu einer langandauernden und verlustreichen Schlacht. Die Wunden sind bis heute auf beiden Seiten zu spüren, welche auf der Insel separate Gedenkstätten und Kriegsrelikte halten, aber auch ein gemeinsames Museum betreiben. Notabene waren beim Abschluss der Eroberung der Insel die Philippinen längst nicht mehr in Japanischer Hand, jedoch harrten 34 Japaner noch weitere 2 Jahren in den Höhlen aus und konnten erst durch eine Japanische Mitteilung davon überzeugt werden, dass der Krieg längst vorbei war. Wie als Referenz an Hiroshima ermahnen im ehemaligen Kriegsquartier der Japaner die gefalteten Kraniche an die Unsinnigkeit des Kriegs.


















Ich wäre ein Angsthase unter Wasser .. aber die Bilder sind faszinierend .. kannte Palau nur vom Namen her … gleich gegoogelt …