Let’s go to San Francisco

Hügel rauf und runter

Nein, wir haben keinen Bogen um San Francisco gemacht sondern die Stadt sogar zweimal besucht. So fiel uns der Abschied beim ersten Mal leichter, da wir nach der Sonnenfinsternis nochmals zurückkehren konnten. Lediglich für Euch haben wir dieses Highlight der Westküste zusammengefasst. Wir beide haben die Stadt vor über 20 Jahren letztmals besucht, deshalb wurden auch alte Erinnerungen aufgefrischt und Neues zusammen entdeckt. Die Stadt hat uns erneut fasziniert und die Offenheit und Coolness der Leute überrascht. Obwohl wir auch merkten, dass Schattenseiten nicht zu verbergen sind: steigende Immobilienpreise lassen die Leute zusammenrücken oder aus der Stadt ziehen, Obdachlose und Bettelnde in grosser Anzahl, der ÖV alt und klapprig, die unheimlichen, mit verdunkelten Scheiben durch die Stadt fahrenden „Google-Busse“, welche die Tech-Industry Worker täglich ins Silicon Valley und zurück bringen. Der kühle Wind, ja sogar Nebel hat am ersten Tag dazu geführt, dass ich eine Jeans und einen Pullover kaufte… So ausgerüstet erkundeten wir dann die Hügel der Stadt, bestaunten die putzigen Häuschen, eins brav und farbig neben dem anderen, trafen uns mit Rosa und weiteren Architekturstudenten zum Essen und Trinken, fuhren mit Lyft und Uber für fast kein Geld quer durch die Stadt, waren etwas verwirrt bei der erstmaligen Nutzung der „All Gender Toiletten“, assen Japanisch, Italienisch, Peruanisch, Mexikanisch, Thailändisch, und gingen den Spuren von „Tales of the City“ oder „Looking“ im Dolores Park und in der Macondray Lane nach.

Summer of Love

Das de Young Museum, erbaut von den Schweizer Architekten Herzog + de Meuron, zeigte zur Erinnerung an den Sommer von 1967, als sich zuerst die Künstler, dann die Hippies und dann die Mittelschicht-Kids im Golden Gate Park zu grossen Parties versammelten, eine Ausstellung die Einblick in die damalige Mode, die Plakate und den freien Genuss von LSD gab. Wir konnten beobachten wie sich viele Besucher gerne nach diesem Sommer und ihrer Jugend zurücksehnten und im farbenfrohen Raum mit Musik nochmals richtig abtanzen. Auch dies gibt es wohl nur in San Francisco!

Kunst innen und aussen

Ernsthafter aber auch spielerisch ging es im SF Museum of Modern Art (sfmoma) wie auch in den Strassen des Mission Districts, das auch heute noch ein Zentrum der Spanisch sprechenden Einwanderer ist, zu und her. Das Moma, das kürzlich eine respektlose Erweiterung der Ausstellungsfläche eröffnete, zeigte spannende und vielfältige Arbeiten von Alexander Calder wie auch mosaik-artige Porträts von Chuck Close. Die Wandmalereien an den Hauswänden des Mission Districts brachten Widerstand gegen die Zustände in Mittel- und Südamerika an; aktuellere Bilder wenden sich auch gegen die Zustände in San Francisco.

Golden Gate Bridge

Kein Besuch von San Francisco ist vollständig, wenn nicht der magischen Golden Gate Bridge gewürdigt wird. Von der San Francisco Bay haben wir uns dem 1937 eröffneten Ingenieurkunstwerk genähert, sind auch über die Brücke gelaufen (zumindest bis zur Hälfte der 2.8km), um dann von der Seite des Pazifik die Abendstimmung einzufangen. Bei der Rückkehr aus Portland hat sich die Brücke dann nebelverhangen präsentiert. Dabei wurde uns wiederum bewusst, dass der schnelle Wechsel von Natur und Stadt, Ruhe und Hektik, Kunst und Vergnügen, Hügel und Tal uns so viel Spass in dieser Stadt bedeutet.

6 Kommentare

  • So schön, was ihr alles auf eurer Reise erlebt… traumhaft!

    • Ja, ist wirklich toll und San Francisco ist ne tolle Stadt. Euch hat es doch auch gefallen…

  • Echt coole Bilder … und in der Tat, so erlebte ich es vor Jahren auch: die Veränderungen, die ihr beschreibt. Freue mich aber es auch mal wiederzusehen. Freuen uns für Euch … Ihr beide habt ein super Auge für Sujets. LG Thomas

    • Ich denke San Francisco ist dauern in Bewegung. Und das ist auch gut so. Allerdings empfinde ich die Entwicklungen in den USA schon etwas ernüchternd und bei weitem extremer als wir es von der Schweiz / Europa kennen. Neben High Tech gibt es sehr viel low tech in den Staaten.

    • Danke Alain. Positives Feedback freut uns besonders; auch wenn wir inzwischen schon weiter Richtung Schweiz weitergezogen sind….

Kommentare sind geschlossen.