Empire State Of Mind *

Strassenschluchten in Manhattan

Was in San Francisco die Hügel sind in Manhattan, dem Zentralbezirk von New York, die Strassenschluchten. Beides beeinflusst wohl die Psyche der Menschen, die uns hier deutlich weniger relaxed und entspannt scheinen. Auch wir sind uns zwischen den 10- bis 20ig stöckigen Häusern klein vorgekommen und bei den Hochhäusern kriegten wir fast die Nackenstarre. Dabei wurden in den letzten Jahren einige spannende Projekte realisiert, so z.B. ein Wohnturm von Herzog + de Meuron und weitere Büro- und Wohntürme, welche die Skyline der Stadt verändern. Umso mehr genossen wir unserem Hotel Nolitan, Zimmer im 8. Stock mit Blick Richtung Empire State Building und Chrysler Building. Und gleich in der Nachbarschaft eine Vielzahl toller Restaurants, die uns kulinarisch nach Japan, Thailand oder Frankreich entführten. Oder wir tauchten in die Vielfalt der Museumswelt ein, besuchten die Calder Ausstellung im Whitney Museum, wo die Mobiles sogar in Bewegung (!) gesetzt wurden, eine dem Architekten Frank Lloyd Wright gewidmete Ausstellung im Moma, eine Ausstellung zum Schaffen von Ettore Sottsass im Met Breuer oder modernste Malereien im New Museum of Contemporary Art. Spannend zu sehen, wie auch hier in New York Museum oder auch Gärten (z.B. die High Line) zu einem Ausgangspunkt für die Erneuerung und Umgestaltung ganzer Quartiere werden. Kurze Entspannung und Ruhe fanden wir auch im Central Park oder im von Louis I. Kahn entworfenen Four Freedoms Park.

Brooklyn

Zum entspannt Durchatmen nutzten wir auch einen Ausflug nach Brooklyn, das zur Zeit noch etwas shabby-chic ist, cooles Varieté und Restaurants bietet und einem erlaubt, das Häusermeer Manhattans aus Distanz zu geniessen. Natürlich versuchten wir, unserer Kleidung einen Hipster Touch für den Abstecher zu geben.

WTC und Statue of Liberty

Deutlich ernsthafter geht es auf dem Gelände des ehemaligen World Trade Centers zu und her. Der 11. September 2001 ist für die Amerikanische Gesellschaft ein weiterer einschneidender Zeitpunkt, vergleichbar wohl mit dem Angriff auf Pearl Harbour. Anstelle der Twin Towers thront nun ein massiver Oberlisk, die Bahnstation wurde mit einer von Santiago Calatrava entworfenen Konstruktion überdacht und der Grundriss der ehemaligen Twin Towers ist an den Dimensionen der beiden Wasserfallbrunnen abzulesen. Entlang der Brüstung sind die Namen aller beinahe 3’000 Opfer eingraviert. Im Museum, welches unterirdisch liegt, wird mit viel Aufwand den Opfern und den Helfern gedacht, inkl. Originalstütze, geschmolzenem Feuerwehrauto oder den Überresten der Antenne. Und vielen dramatischen Einzelgeschichten.

Eine andere Seite der Medaille zeigt die Statue of Liberty, die ehemals die Immigranten am Ende der langen Überfahrt begrüsste und willkommen hiess. In New York und San Francisco (und wohl auch in anderen amerikanischen Städten) sind diese ehemaligen Einwanderungsgruppen immer noch mit ihren eigenen Quartieren wie Little Italy, Chinatown, Japantown, Koreatown etc. erkennbar. Aber ja, zur Zeit ist der Freiheitsstatue die freudige Begrüssung wohl verboten worden.

Times Square

Auf dem Times Square, der nun endlich verkehrsberuhigt wurde, schliesst sich ein weiterer Kreis der Reise. Letztmals haben wir in Tokyo auf der Shibuya Kreuzung eine ähnliche Mischung an Fussgänger, Hochhäuser, Lichtreklamen erlebt. Die Yellow Cabs und das dampfende U-Bahn Kamin sind jedoch „made in the USA“.

Nein, wir sind nicht nochmals nach Seoul zurückgekehrt. Brown von den Linefriends („a global character brand“) ist seit August 2017 auch an bester Adresse in New York vertreten. Guten Grund für ein Abschiedsfoto. Wo werden wir ihn wiedersehen?

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